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Der taz Neubau und das Raumklima | 09.08.2018
###Wenn die Feuchtkugel die adiabatische Kühlung ärgert und die taz dennoch cool bleibt. Eine Betrachtung der Klimatisierung im neuen taz Haus aus aktuellem, hitzebedingten Anlass.###
Von oben sieht die Silhouette des Neubaus der taz aus wie ein großes H. Eine der beiden Außenseiten weist nach Süden, die andere nach Norden. Im Süden gibt es eine Baulücke, der Investor, der hier ursprünglich hatte bauen wollen, hat sich zurück gezogen, ein neuer ist nicht in Sicht. Also ist die südliche Wand des Neubaus eine Brandwand, vorschriftsmäßig wärmegedämmt und temporär mit einem Streetart-Mosaik verziert, das die Architektur des Hauses thematisiert. Die Sonne bringt zwar die für das Kunstwerk verwendeten Farben des Druckspektrums CMYK zum Strahlen, doch ihre Wärmestrahlung bleibt draußen.
Moderne Gebäude, so sagt man, brauchen wenig Energie zur Wärmegewinnung, dafür umso mehr müsse für Kühlung aufgewendet werden. Denn dicke Mehrfachverglasung hält Geräusche und Kälte draußen und lässt die Wärme von drinnen nicht raus. Glas wird gern und viel verwendet, bringt Tageslicht in die Räume, ermöglicht Blicke von innen nach außen und bringt Transparenz für das, was drinnen geschieht, für jene, die draußen sind. Aber wenn die Sonne darauf und hindurch scheint, heizen sich die hinter Glas liegenden Flächen ungehindert auf.
Zwei Möglichkeiten schaffen Abhilfe: Mit Klimaanlagen unter hohem Energieeinsatz Kälte erzeugen, wäre eine. Sonnenschutz vor die betroffenen Scheiben rollen, die andere. Die Gebäudeautomation des taz Neubau sorgt selbstständig dafür, auch wenn frühmorgens außer der Sonne noch niemand da ist, der die Rollos bedienen könnte. Das ist wichtig, um die Kühle der Nacht im Gebäude zu halten, auch wenn die Ausrichtung der Glasflächen vorwiegend nach Nord, West und Ost das Ausmaß des Problems begrenzt.
Die Kühle der Nacht bringt die Energie, die der Baukörper in seinen unverblendeten Betonflächen speichert und tagsüber sanft in die Flächen abstrahlt. Grundsätzlich erfolgen Lüftung und Klimatisierung der Etagen als natürliche „Freie Lüftung“, also durch Öffnung der Türen zu den in die Stahlnetzfassade integrierten Balkonen, die rings um das Gebäude führen, sowie durch Lüftungsflügel, die in bestimmten eigens nach Arbeitsstättenrichtlinie für den Luftaustausch berechneten Abständen zwischen den Glasscheiben angeordnet sind. Die Glasscheiben selbst eignen sich aufgrund ihres hohen Gewichts nicht als zu öffnende Fenster. Formuliert man es in der trockenen Sprache des Haustechnikers, klingt das so: „Die sich einstellenden Raumtemperaturen wurden anhand einer Thermischen Simulation und des sommerlichen Wärmeschutzes ermittelt und entsprechen den gesetzlichen Vorgaben.“ Basta. Ok.
Zusätzlich wurde eine mechanische Lüftungsanlage installiert, die ihrerseits über in die Hohlraumböden der Etagen eingelassene Kanäle frische Luft in die Büroflächen leitet. Der Luftauslass dieser Kanäle befindet sich in Hunderten von Brüstungsgeräten, die unter allen Außenscheiben installiert sind. In ihnen verbergen sich Wärmetauscher, die im Winter als Heizung und im Sommer als Kühler eingesetzt werden. Durch sie läuft in einem hermetisch geschlossenen Kreislauf ein unendlicher Strom normalen unkonditionierten Wassers, 30.000 Liter pro Stunde.
Im Sommer soll das Wasser möglichst 19 Grad Vorlauftemperatur betragen, im Winter etwa 28 Grad. Kleine geräuschlose Lüfter bewegen die vom Wärmetauscher beeinflusste Lufttemperatur in die Büroflächen.
Doch woher bekommt das Wasser seine Temperatur? Hier kommen wir zum Herzstück der Klimatisierungsanlage im neuen taz Haus: drei mächtige Türme, jeweils 1,50 m breit, 2,50 hoch und 5 Meter lang mit einer Kälteleistung von je 45.000 Watt sind im Dachgeschoss untergebracht. Diese Kälteleistung wird durch Verdunstung von Wassertropfen erreicht, die auf ein System großflächiger dünner Röhrchen gesprüht werden, durch die jene 30.000 Liter Kühlwasser gepumpt werden, auf dass es bei einer „Feuchtkugeltemperatur“ (mehr dazu weiter unten) von 17 Grad mit 19 Grad Temperatur zu den Wärmetauschern in den Büroetagen gelangt. Metergroße Ventilatoren sorgen für den Luftstrom, der den Verdunstungsprozess beschleunigt und damit die gewünschte Kälteleistung erzeugt. Adiabatische Kühlung ist der physikalische Begriff dafür.
Ach ja, im Winter soll dasselbe Wasser ja mit 28 Grad als Medium der Heizung dienen. Diese Wärme nimmt das Wasser bei der Kühlung der Server unseres Rechenzentrums auf. Das müsste reichen, um nicht zu frieren, für den Notfall sorgt die Fernwärme aus der Kraft-Wärme-Kopplung des Berliner Kraftwerksystems für Abhilfe. Hauptsache: Keine Energie verschwenden!
Doch reichen diese Vorkehrungen aus, um auch bei so einem so deutlich vom Durchschnitt abweichenden Hochsommer wie in diesem Jahr ein behagliches oder zumindest erträgliches Raumklima zu gewährleisten? Wir werden sehen, für bestimmte Grenzfälle haben die Klimaplaner unserer Architekten eine kleine konventionelle Klimaanlage vorgeschaltet, die dem adiabatisch gekühlten Wasserkreislauf auf die Sprünge helfen soll, die nötige Vorlauftemperatur zu erreichen.
Dieser Fall könnte eintreten, wenn der Wert der Temperatur der sogenannten „Feuchtkugel“ die für den Erfolg des adiabatischen Prozesses kritische Marke von 17 Grad überschreitet. So wie zur Zeit des Verfassens dieses Textes: Berlin 8.8.18, 18:00, Temperatur: 32,5 Grad, Luftdruck: 1.004hPa, Luftfeuchtigkeit: 29 Prozent, Feuchtkugeltemperatur: 20 Grad
Glücklicherweise ergab sich des Nachts zuvor bei 24 Grad und gleichem Luftdruck bei einer Luftfeuchtigkeit von 44 Prozent mit einer Feuchtkugeltemperatur von 16 Grad eine geradezu ideale Arbeitsbedingung für unsere adiabatischen Klimageräte.
Und falls Ihnen das jetzt zu technisch war, Wikipedia hilft, Stichwort: „Feuchtkugeltemperatur“.
ANDREAS BULL, Geschäftsführer der taz, beaufsichtigt den Fortgang der Bauarbeiten am taz Neubau.